Matrixcode auf Briefmarken: Sendungsverfolgung jetzt auch für Briefe


Die Deutsche Post gibt am Donnerstag die erste Marke mit einem Matrixcode neben dem Briefmarkenmotiv heraus. Sie soll Transparenz und Fälschungssicherheit erhöhen.
Bonn. Die Deutsche Post gibt erstmals Briefmarken mit individuellem Matrixcode heraus. Am Donnerstag erscheint die erste mit einem Code versehene Marke neben dem Briefmarkenmotiv, mit der die Sendungsverfolgung ohne Aufpreis möglich ist.
Anhand der jeweils nur einmal vergebenen Codes lässt sich nachverfolgen, ob der Brief bereits im Start- oder Zielbriefzentrum bearbeitet wurde. Bislang war dies nur gegen Aufpreis beim Einschreiben möglich, das über einen Barcode verfolgt werden konnte. Ein Standard-Brief liegt aktuell bei 80 Cent - ein Standard-Einschreiben hat einen Aufpreis von 2,50 Euro.
Allerdings ist mit dem Matrixcode keine lückenlose Nachverfolgung möglich wie bei Paketen. So werden die Sendungen bei der Zustellung nicht nochmals erfasst. Wer einen rechtsverbindlichen Nachweis über die Zustellung an den Empfänger haben möchte, muss weiterhin auf das Einschreiben setzen.
Zusätzliche Infos über die App erhältlich
„Durch den Matrixcode machen wir uns nun auch im Bereich der herkömmlichen Briefmarken transparent", sagt Tobias Meyer vom Konzernvorstand Post & Paket Deutschland. "Ab sofort können die Kunden in der Post & DHL App sehen, wann ihr Brief im Briefzentrum in der Abgangsregion bearbeitet wurde und wann er in der Zielregion angekommen ist."
Wer den Code mit seinem Smartphone in der App Post & DHL scannt, erhält zusätzliche Informationen zur Briefmarke - etwa zum Motiv, zur Geschichte oder zu den Bildquellen.
Die neuen Briefmarken sollen ab Donnerstag in allen Postfilialen erhältlich sein - allerdings könne nicht garantiert werden, "dass es in jeder kleinen Filiale welche gibt, aber in den größeren müssten die vorrätig sein", sagt Alexander Edenhofer, Sprecher der Deutsche Post DHL Group.
Briefmarken werden digital entwertet und weiter gestempelt
Briefe, die mit einer Matrixcode-Briefmarke frankiert sind, werden digital entwertet und weiterhin in den Briefzentren gestempelt – allerdings mit einer blauen statt der bisherigen schwarzen Stempelfarbe. Dadurch sollen Kunden den Matrixcode anschließend noch scannen können.
Die neue Funktion kann sich als nützlich erweisen, wenn mal eine Sendung verloren geht. Die Deutsche Post kann so leichter herausfinden, wo das System den vermissten Brief zuletzt erfasst hat. Außerdem macht der Code das Postwertzeichen fälschungssicher, da jeder Code nur ein einziges Mal verschickt werden kann.
"Die Fälschung und Wiederverwendung von Postwertzeichen ist ein massiv wachsendes Problem für Deutsche Post und andere Postgesellschaften", weist das Unternehmen drauf hin.
Matrixcodes im Bereich der Frankierung sind nicht neu
Das Motiv der ersten Matrixcode-Marke spielt auf die Digitalisierung im Postbereich an. Weitere Briefmarken mit einem solchen Code sollen im Laufe des Jahres folgen. Aufgrund des Matrixcodes fallen die Briefmarken-Formate künftig größer aus. Ab 2022 planen das Bundesministerium der Finanzen und die Deutsche Post, alle Marken mit einem Matrixcode auszustatten.
Matrixcodes im Bereich der Frankierung sind nicht neu. Seit Jahren werden sie im Bereich der Frankierung von Geschäftskundenpost genutzt, auch die nur online erhältliche „Internetmarke" oder Frankiermaschinen verfügen über einen solchen Code. Neu ist, dass nun auch herkömmliche Briefmarken durch einen Matrixcode ergänzt werden.
https://www.nw.de/nachrichten/wirtschaf … riefe.html